Ernährungspyramide
Warum es mehr als eine Ernährungspyramide gibt
Wie setzt sich gesunde Ernährung zusammen? Was muss man essen, um nicht nur ab- bzw. nicht zuzunehmen, sondern auch gleichzeitig seinen Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen? Diese Frage versucht die Ernährungspyramide zu beantworten. Diese Grafik ist eine pyramidenförmige Empfehlung, wie viel von welchen Gruppen an Lebensmitteln man am Tag zu sich nehmen sollte: An der Basis befinden sich die Lebensmittel, welche auch die Basis unserer Ernährung bilden sollten, an der Spitze der Ernährungspyramide stehen die Nahrungsmittel, die nur selten als Leckerei genossen werden sollten. Diese Ernährungsempfehlung könnte nun eine hilfreiche Übersicht für den täglichen Speiseplan sein – allerdings gibt es ganz unterschiedliche Ernährungspyramiden, die jeweils andere Empfehlungen aussprechen. Woran liegt das?
Basis der ersten Ernährungspyramiden: Kohlehydrate
Die erste Ernährungspyramide wurde vom United States Department of Agriculture 1992 herausgegeben. Sie präsentiert sechs Lebensmittelgruppen, die allerdings nicht in eine Basis und eine Spitze unterteilt sind, sondern fächerförmig nach dem Anteil, den sie an einer gesunden Ernährung ausmachen sollten. Prozentuale Angaben werden allerdings nicht genannt. Getreide und Gemüse machen laut dieser Ernährungspyramide die Basis einer gesunden Ernährung aus, gefolgt von Obst, Milchprodukten sowie Fleisch, Eiern und Hülsenfrüchten. Süßigkeiten und Alkohol sind aus dieser Lebensmittelpyramide noch ausgeklammert. Anders bei einer Ernährungspyramide, welche die Weltgesundheitsorganisation für Europa herausgibt. Hier sind die Lebensmittelgruppen tatsächlich pyramidenförmig gestaffelt, mit Getreide, Obst und Gemüse an der Basis, gefolgt von Milchprodukten, Fleisch und stark zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln an der Spitze.
Die Ernährungspyramide der DGE
Die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bezieht nun auch Getränke in die tägliche Nahrungsaufnahme mit ein. Wasser, Tees und Saftschorlen machen hier die Basis aus; als wichtigste Nahrungsmittelgrundlage folgen kohlehydrathaltige Lebensmittel wie Getreide, Nudeln und Brot, anschließend Obst und Gemüse, Fisch (der ein bis zwei Mal in der Woche gegessen werden sollte), Milchprodukte (deren Verzehr die DGE zwei Mal täglich empfiehlt), anschließend Fleisch und Eier (die ebenfalls etwa zwei Mal in der Woche gegessen werden sollten) und an der Spitze stehen die Lebensmittel, die reich an Zucker und tierischen Fetten sind, etwa Schokolade oder Chips. Die Ernährungsorganisationen anderer Staaten sowie unabhängige Organisationen in Deutschland geben darüber hinaus jeweils ihre ganz eigenen Ernährungspyramiden heraus. In den letzten Jahren geriet vor allem die kohlenhydratbasierte Ernährung, wie sie von der DGE empfohlen wird, in die Kritik und aktuelle Ernährungspyramiden bauen eher auf einer stark eiweiß- und fetthaltigeren Ernährung auf.