Ungarn erhebt Sondersteuer auf ungesunde Lebensmittel
Nicht nur in Deutschland leiden immer mehr Menschen unter Übergewicht. Auch in anderen Staaten gibt es derartige Probleme, nun greift die ungarische Regierung zu einem skurrilen Instrument, um diesen Zustand zu bekämpfen. Durch eine Strafsteuer auf süße, salzige und fettige Lebensmittel sollen die Bürger dazu animiert werden, künftig weniger ungesunde Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Vorbild ist die altbekannte Tabaksteuer.
Hilft der Schritt?
Die massive Erhöhung dieser Steuer hat nachweislich dazu geführt, dass weniger geraucht wird. In Deutschland hörten so mehr als sechs Prozent der Raucher auf ihrem Laster zu frönen, ein großer Prozentsatz reduzierte den Tabakkonsum deutlich. Ob derselbe Effekt auch bei ungesunder Nahrung erzielt werden kann ist fraglich, doch davon lassen sich die ungarischen Politiker nicht abhalten. Ab September diesen Jahres zahlt man für Schokoriegel, Burger, Cola oder Chips deutlich mehr. Pro Kilo oder Liter werden in Zukunft zwischen zwei und 92 Cent mehr fällig. Bereist vor einigen Monaten wurde in Dänemark eine ähnliche Steuer eingeführt. Lebensmittel, die mehr als 2,3 Prozent gesättigte Fette enthalten, kosten nun pro Kilo 2,15 Euro mehr. Doch selbst wenn die Maßnahmen die Fettleibigkeit reduzieren, haben sie auch eine negative Seite. Bereits jetzt befürchtet die Lebensmittelindustrie deutliche Einbußen und sagt einen Arbeitsplatzabbau voraus.
Keine Pläne in Deutschland
In Deutschland ist eine ähnliche Steuer zurzeit nicht zu befürchten. Die Bundesregierung setzt auf Aufklärung und Eigenverantwortung. Vorstellbar seien allerdings Einschränkungen bei der Werbung für problematische Produkte. Generell vertritt man im Bundesministerium für Ernährung die Ansicht, dass es keine ungesunden Lebensmittel gäbe. Wichtig sei der Umgang mit problematischen Produkten, denn in kleinen Mengen schaden weder Zucker noch Fett.